Themen im Paar-Coaching

Wiederkehrende Konflikte

Verstehen, wie Konflikte entstehen und gemeinsam Lösungen finden.

Konflikte sind in einer Beziehung völlig normal und zunächst kein Grund zur Beunruhigung. Zwei Menschen treffen mit unterschiedlichen Wünschen und Hoffnungen aufeinander. Sind in unterschiedlichen Familien aufgewachsen und haben jeder für sich Lebens- und Beziehungserfahrung gesammelt. Neben den gerne in der Anfangszeit erlebten Gemeinsamkeiten werden nach einer Weile nahezu automatisch auch die Unterschiede deutlich. Unterschiede im Außen bezogen auf den Freundeskreis, die Freizeitgestaltung, die Erziehung, die Sexualität und vieles mehr. Oder im Inneren bezogen auf Werte, Sehnsüchte, Bedürfnisse, Befürchtungen, Hoffnungen etc.

Um aus der Konfliktschleife herauszutreten, gilt es herauszufinden, was Sie wirklich möchten. Ihre grundeigenen Bedürfnisse und Ihre Befürchtungen zu kennen und zu lernen, diese dem Partner mitzuteilen. Und zwar so mitzuteilen, dass keine Mauern, Flucht oder Streit das Ergebnis sind. Gewaltfrei zu kommunizieren bedeutet, gut zuzuhören. Dem anderen zu signalisieren, dass Sie ihn verstehen und ihn in Ihre Welt mitnehmen, so dass auch er die Möglichkeit bekommt, Sie zu verstehen. Jedoch heißt verstehen noch lange nicht, dass Sie alles gut heißen. Und Wünsche äußern, heißt auch noch lange nicht, dass alle in Erfüllung gehen. Aber Kompromisse werden möglich, ein Entgegenkommen, ein an die Hand nehmen, mit Respekt und Wärme.

Es liegt im Geben, was wir empfangen. Missverständnisse und Beschuldigungen, Vorwürfe und Klagen, Drohungen und Ignoranz führen in der Regel nicht zu einem liebevollen Beziehungsleben. Warum das alles nicht einfach loslassen, indem Sie einen Rahmen schaffen, in dem Verzeihen, Toleranz, Liebe, Respekt und Wertschätzung wieder Raum bekommen. Der erste Schritt dahin, ist eine gute Kommunikation. Wie sage ich was, wann und wo? Nicht allein der Inhalt macht die Musik, auch die Tonlage, die Mimik und Gestik mischen ordentlich mit und fordern den anderen mehr oder weniger heraus. Kommunikation-to-Go, so mal eben auf dem Sprung oder im Streit, schafft wenig Nähe und Verständnis. Nehmen Sie sich Zeit für Beziehungsgespräche und lernen Sie sich ›richtig‹ kennen, ohne zu interpretieren oder zu glauben, alles schon längst zu wissen.

Trennung

Entscheidungen treffen, Positionen einnehmen, Prioritäten setzen und weiter gehen.

Sie denken über eine Trennung nach oder haben Sie schon beschlossen und sind sich dennoch unsicher oder suchen Unterstützung. Ein gutes Abwägen, ein Perspektivwechsel, ein Mal-anders-auf-die-Dinge-schauen kann Klarheit bringen. Klarheit in Momenten, in denen vieles Ungewiss und der Blick in eine gemeinsame Zukunft unscharf wird.

Oftmals prallen in Momenten, in denen Trennung zum Thema wird ganz verschiedene Gefühle und Gedanken aufeinander. Dies können Gedanken an weit Vergangenes und gemeinsam Erlebtes sein. Aber auch Erinnerungen an vermeintliche und unvermeintliche eigene Fehler oder Fehler des anderen, genauso wie an Momente des Glücks und der Freude. Ergänzt um all die Gefühle und Gedanken im Hier und Jetzt, die Verletzungen oder Sehnsüchte beinhalten, die gestillt oder geheilt werden möchten. Woran sich die Zukunft anschließt, mit der Frage, wie es weiter gehen soll, alleine, mit Unsicherheit gegenüber dem Neuen und Unbekannten. Vielleicht verbunden mit einem Gefühl der Trauer, des Verlusts oder der Schuld.

Wie sagt man so schön: ›Die Zeit heilt alle Wunden.‹ Nun, das tut Sie wahrscheinlich auch, auf die ein oder andere Art. Eine Beratung kann nicht die Zeit zurückdrehen und auch nicht heilen, aber sie kann Klarheit schaffen, wieder eine Perspektive bieten und auch bei der Entscheidungsfindung unterstützen.

Vielleicht sind Sie jedoch schon ganz sicher, dass die Trennung geschehen soll und möchten im Guten auseinandergehen, ein mögliches Hin und Her vermeiden und respektvoll in eine andere Form der Beziehung übergehen. Vielleicht getrennt, aber mit partnerschaftlichem Blick auf die Kinder. Vielleicht getrennt, aber als Freunde verbunden. Oder eine Beziehungsform, die sich an Ihren Ideen, Wünschen und Hoffnungen orientiert, die es zu entdecken gilt und die jeder für sich, mit gutem Gefühl annehmen kann.

Nähe und Distanz

Eine Balance finden – in der Nähe, in der Ferne, im Alltag und der Freizeit.

Viele Themen in Paarberatungen berühren das Thema Nähe und Distanz. Wieviel Nähe brauchen Sie eigentlich, um sich wohl zu fühlen? Und wieviel Distanz? Wissen Sie das genau? Und haben Sie schon einmal beobachtet, ob Sie in neuen oder anderen Situationen in eine andere Beziehungsrolle schlüpfen, also eher in die Distanz und eher in die Nähe? Es wäre nur natürlich, die Seiten ab und an zu wechseln und es ist auch natürlich, dass sich diese Pole im Laufe einer Partnerschaft immer wieder verschieben.

Halten Sie sich eher für einen Nähe- oder einen Distanz-Typ? Wenn Sie sich einmal an vergangene, frühere Beziehungen erinnern, gab es da vielleicht Momente oder Phasen in denen Sie genau die gegensätzliche Rolle zu der heutigen übernommen haben? Wissen sie noch wie das war?
Vielleicht können Sie ja auf diesem Weg Ihren Wunsch nach Freiheit, Abenteuer und Unabhängigkeit erfühlen oder erkennen, auch wenn Sie sich im Moment eher nach Nähe sehnen. Und wenn Sie diesen Zugang finden können: Was können sie tun, damit sich Ihr Partner frei und akzeptiert fühlt?
Oder Sie können auf diesem Weg Ihr Bedürfnis nach Bindung und Verlässlichkeit wahrnehmen, auch wenn Sie sich im Moment eher Unabhängigkeit und Distanz wünschen. Und was können Sie tun, damit sich Ihr Partner sicher und geliebt fühlt?

Häufig stelle ich fest, dass der, der die Distanz oder Autonomie in den Vordergrund stellt, eigentlich der ist, der sich nach Nähe sehnt. Aber Nähe kann Angst machen, denn mit der Nähe, kommt man auch der Möglichkeit näher, zurückgewiesen zu werden. Und vielleicht hat man mit Nähe einfach keine gute Erfahrungen gemacht. In der Nähe denken manche, muss man Grenzen gut setzen und wahren können, damit die Kontrolle bleiben kann.

Ähnliches gilt für den Nähe- oder Bindungs-Denkenden und -Fühlenden. Hier erlebe ich, dass dieser oftmals vor Autonomie und Distanz zurückschreckt, aber es genau das ist, was er eigentlich im Leben ersehnt. Durch sich selbst zu wirken, zu handeln und zu fühlen und trotzdem lieben zu können und geliebt zu werden. In der Distanz, denken manche, muss man gut auf den anderen aufpassen, um die Kontrolle nicht zu verlieren. Aber stimmt das wirklich?
Warum es nicht einfach mal anders versuchen?

Sexualität

Gemeinsam den Weg zu einer erfüllten Sexualität gehen.

Wenn im Bett ›nichts mehr läuft‹, kann das verschiedene Gründe haben. Partnerschaft wandelt sich mit der Zeit. Das Kribbeln und das Nicht-Abwarten-Können in der Verliebtheit geht irgendwann über in den Wunsch nach Abgrenzung und Autonomie – oft unbewusst. Beide gehen zunehmend ihre eigenen Wege. Der eine grenzt sich ab, indem er Hobbies und Freunde intensiver pflegt, der andere, indem er vielleicht vermehrt Streit sucht oder sexuelle Unlust verspürt.

Nutzen Sie die Chance, die Ihnen diese Zeit bietet und bleiben Sie dran. Viele Paare laufen an diesen Punkten auseinander. Dabei ist es oftmals nur eine Etappe, die ziemlich genau aufzeigt, dass bestimmte Entwicklungen oder Erkenntnisse noch nicht stattgefunden haben und das jetzt der richtige Moment dafür wäre. Verlustangst, Scham, Verletzung, Eifersucht dominieren vielleicht das Geschehen. Wenn Sie das als Phase in Ihrer Beziehung sehen können und sich trauen, fair zu streiten, gleichzeitig Ihr Selbstbewusstsein stärken, können auch die Attraktivität und die Lebens- und Liebeslust wieder Raum bekommen.

Apropos Raum: Freiräume, die jeder für sich braucht, sind wichtig. Und erstaunlicherweise kann das Spiel zwischen Bedürftigkeit und Abenteuer, zwischen Nähe und Distanz, zwischen Sicherheit und Unabhängigkeit stetig wechseln.
Sinnlichkeit mit sich selbst und mit dem anderen erleben, setzt voraus, dass ich mich kenne, meine Wünsche, meine Bedürfnisse und diese kommunizieren kann – nicht diskutiere. Beim Kommunizieren sind die Akzeptanz und die Achtsamkeit wertvolle Schlüssel. Den anderen so zu nehmen, wie er ist, kann Tür und Tor öffnen. Genauso wie es Wunder wirken kann, seinem Partner seine ganze Aufmerksamkeit zu schenken, ohne auf Recht oder Unrecht zu pochen.

Persönliches Wachstum wird möglich, wenn Sie es zulassen und nicht zu sehr in der Vergangenheit schwelgen. Deshalb lassen Sie die Vergangenheit hinter sich, um mit allen Sinnen hier ankommen zu können. Sonst ist nur ein Teil von Ihnen ›im Bett‹ und ein anderer beschäftigt sich noch mit dem Tagesgeschehen, mit Schuld oder Recht, mit richtig oder falsch und vieles mehr. Gedanken sind aller Wahrscheinlichkeit nach besser geeignet für das Planen, Organisieren, Analysieren. Geht es um Intimität warten die Gefühle sozusagen auf Ihr Coming Out. Ein Coming Out, in dem Zeit eine wichtige Rolle spielt. Bewusste Langsamkeit in der Berührung schafft Raum und die Sexualität dankt es ihnen.

Außenbeziehung

Außenbeziehung, Fremd gehen, Affäre, Liebesabenteuer – viele Worte beschreiben das immer Gleiche. Ob Mann oder Frau mit Mann oder Frau einen Seitensprung eingehen, hat viele verschiedene Gründe. Ein häufiger Grund ist das Gefühl des Ungleichgewichts in der Partnerschaft. Also das Gefühl zu haben, mehr zu geben oder zu brauchen, als zu bekommen oder zu empfangen. Vielleicht haben Sie das Gefühl mehr Liebe zu brauchen, sich begehrt und akzeptiert zu fühlen. Oder Sie wünschen sich mehr oder andere Sexualität. Manchmal wird auch als Grund der Reiz des Neuen oder der Situation genannt oder der Gedanke daran, sich so für einen Fehltritt des Partners rächen zu können.
Ob ›Ausrutscher‹ oder längere ›Affäre‹, gibt es bezüglich der Außenbeziehung keine Absprachen in der Partnerschaft und baut die Beziehung auf Treue auf, ist der Seitensprung meist eine schmerzhafte Erfahrung.

Gibt es noch ein Wir, wenn die Verletzung so tief sitzt? Und kann alles wieder so werden wie vorher? Nun, vielleicht liegt genau darin die Botschaft, dass es nicht wieder so werden soll, wie es war. Anders in der Beziehungsgestaltung, im Miteinander und im Ohne-Einander. Vielleicht weist all das auf die Möglichkeit einer Entwicklung hin, die vorher nicht gesehen wurde oder gesehen werden konnte.

Ein Seitensprung bringt häufig eine Botschaft mit sich. Eine Botschaft über das Befinden in und mit der Partnerschaft und mit dem Partner. Ohne Frage gibt es bessere, konstruktivere Wege, um seinen Bedürfnissen und Sehnsüchten Ausdruck zu verleihen. Es stellt sich die Frage, möchten Sie zurück zu der alten Beziehung oder sollte die Beziehungsgestaltung gemeinsam überdacht werden?
Wenn dem so ist, dann heißt es Vergangenes zu betrauern, Verletzungen zu lindern und den Blick nach vorne zu richten. Vorhaltungen helfen nicht weiter, denn diese beziehen sich auf die Vergangenheit. Es geht darum, sich in der >Mitte< zu begegnen, um gemeinsam Neues zu entdecken und zu leben.

Grenzüberschreitung

Wieder zum Gestalter und Schöpfer Ihres Handelns und Fühlens werden.

Es gibt Grenzen, gesetzt durch Recht, durch Ethik oder Moral, in der Familie, im Freundeskreis. Oder Grenzen gesetzt durch Glauben, Spiritualität, durch Grundsätze oder Glaubenssätze. Grenzen im Außen und auch im Innen. Im Innen verbunden mit Werten, Erfahrungen, Vorstellungen. Alle möglichen Grenzen hier aufzuzählen, ist nahezu unmöglich.

Wird eine Grenze überschritten, stellt sich häufig die Frage nach dem Schuldigen. Die Suche nach dem Schuldigen und die Frage: wer hat welche Grenzen verletzt, kann sehr ermüdend sein und führt selten zu dem häufig gewünschten Ziel, gemeinsam einen Weg zu finden.
Grenzen setzen und kommunizieren, wo diese sind, ist in einer Partnerschaft unabdingbar. Das Gegenüber kennt bestimmt viele Grenzen, aber sicherlich nicht alle. Deshalb nehmen Sie Ihren Partner mit und sagen Sie ihm, wo Ihre Grenzen sind, wenn Sie sie kennen. Bei dem Stichwort Grenzen kennen, fällt mir ein, dass nicht jeder seine Grenzen wirklich kennt. Gerade im Umgang mit sich selbst, finden häufig Grenzüberschreitungen statt. Achten Sie gut auf Ihren Körper, sorgen Sie für ein ausgeglichenes Freizeitleben, pflegen Sie Ihre Seele. Vielleicht gibt es zum Ausgleich für Ihre Gedanken auch noch ein paar angenehme Gefühle und Ihr Herz kann entspannt sein Tagwerk vollbringen.

Grenzen setzen und achten, bedeutet bei sich selbst zu beginnen. Denn erst, wenn ich meine eigenen Grenzen bemerke und Raum gebe, kann ich gute Antennen für die Grenzen anderer entwickeln und leben. Erkennen und anerkennen Sie Ihre Bedürfnisse und auch Ihre Befürchtungen, kommunizieren Sie diese und sorgen Sie sich darum, dann kann aus dem ›Opfer‹ sehr schnell ein Schöpfer und Gestalter werden. Ein Schöpfer und Gestalter für das eigene Leben, für Gefühle, für Gedanken und auch für das Verhalten.