Eine Balance finden – in der Nähe, in der Ferne, im Alltag und der Freizeit.
Viele Themen in Paarberatungen berühren das Thema Nähe und Distanz. Wieviel Nähe brauchen Sie eigentlich, um sich wohl zu fühlen? Und wieviel Distanz? Wissen Sie das genau? Und haben Sie schon einmal beobachtet, ob Sie in neuen oder anderen Situationen in eine andere Beziehungsrolle schlüpfen, also eher in die Distanz und eher in die Nähe? Es wäre nur natürlich, die Seiten ab und an zu wechseln und es ist auch natürlich, dass sich diese Pole im Laufe einer Partnerschaft immer wieder verschieben.
Halten Sie sich eher für einen Nähe- oder einen Distanz-Typ? Wenn Sie sich einmal an vergangene, frühere Beziehungen erinnern, gab es da vielleicht Momente oder Phasen in denen Sie genau die gegensätzliche Rolle zu der heutigen übernommen haben? Wissen sie noch wie das war?
Vielleicht können Sie ja auf diesem Weg Ihren Wunsch nach Freiheit, Abenteuer und Unabhängigkeit erfühlen oder erkennen, auch wenn Sie sich im Moment eher nach Nähe sehnen. Und wenn Sie diesen Zugang finden können: Was können sie tun, damit sich Ihr Partner frei und akzeptiert fühlt?
Oder Sie können auf diesem Weg Ihr Bedürfnis nach Bindung und Verlässlichkeit wahrnehmen, auch wenn Sie sich im Moment eher Unabhängigkeit und Distanz wünschen. Und was können Sie tun, damit sich Ihr Partner sicher und geliebt fühlt?
Häufig stelle ich fest, dass der, der die Distanz oder Autonomie in den Vordergrund stellt, eigentlich der ist, der sich nach Nähe sehnt. Aber Nähe kann Angst machen, denn mit der Nähe, kommt man auch der Möglichkeit näher, zurückgewiesen zu werden. Und vielleicht hat man mit Nähe einfach keine gute Erfahrungen gemacht. In der Nähe denken manche, muss man Grenzen gut setzen und wahren können, damit die Kontrolle bleiben kann.
Ähnliches gilt für den Nähe- oder Bindungs-Denkenden und -Fühlenden. Hier erlebe ich, dass dieser oftmals vor Autonomie und Distanz zurückschreckt, aber es genau das ist, was er eigentlich im Leben ersehnt. Durch sich selbst zu wirken, zu handeln und zu fühlen und trotzdem lieben zu können und geliebt zu werden. In der Distanz, denken manche, muss man gut auf den anderen aufpassen, um die Kontrolle nicht zu verlieren. Aber stimmt das wirklich?
Warum es nicht einfach mal anders versuchen?